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Quelle: S. Hofschlaeger/pixelio.de

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Gesellschaft

So tickt die Generation Alpha

Die Eltern der Generation Alpha (geboren von 2010 bis 2025) sind in ihrer Rolle häufig unsicher und ambivalent, während die Kinder in einer sich ständig verändernden Welt Halt und Orientierung suchen. Das zeigt eine  Die Studie der Innersense Marktforschung, Köln, die Einblicke in die Erziehung und Lebenswelt der Generation Alpha bietet, sowohl aus der Perspektive der Eltern als auch der Kinder.

Die Eltern zeigen demnach eine lockere Distanziertheit, offenbaren aber gleichzeitig tiefe Betroffenheit und Ohnmachtsgefühle. Sie haben den Eindruck, ihre Kinder nicht wirklich zu erziehen. Tagesabläufe, Strukturen und Umgangsformen bleiben relativ und oft situativ angepasst. Die Eltern wechseln zwischen aktiven und passiven Phasen im Elternsein. Sie streben danach, ihren Kindern alle Möglichkeiten zu bieten, indem sie sie mit Smartphones, Tablets, Spielzeug und Kleidung ausstatten. Diese Ausstattung soll die Kinder gewissermaßen automatisch erziehen, während direkte Auseinandersetzungen als anstrengend empfunden und vermieden werden. Sie wünschen eine harmonische und freundschaftliche Beziehung zu ihren Kindern und eine Erziehung ohne Forderungen an.

"Ein bemerkenswerter Aspekt ist allerdings die Tendenz der Eltern, wesentliche Erziehungsaufgaben an externe Institutionen wie Kindergärten, Schulen oder Medien zu delegieren", so Nicole Hanisch, Geschäftsführerin der Innersense Marktforschung.

Um Auseinandersetzungen zu vermeiden, greifen Eltern laut der Meldung oft zu Medien oder Snacks, um ihre Kinder ruhigzustellen. Diese Strategie verhindert Kontroversen, führt jedoch dazu, dass Kinder wichtige Lernerfahrungen wie das Übernehmen von Aufgaben und Pflichten verpassen.

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Ein weiterer bedeutender Befund der Studie: Eltern haben einen starken Wunsch nach Sicherheit und Kontrolle. Sie nutzen die technischen Geräte zur Überwachung ihrer Kinder und gleichzeitig zu ihrer eigenen Beruhigung. Medien spielen dabei eine besondere Rolle: Sie werden gerne genutzt, um die Kinder ruhigzustellen, anzuleiten oder abzulenken. Gleichzeitig besteht aber die große Sorge, dass die Kinder durch digitale Medien abhängig werden und die Kontrolle über deren Nutzung verlieren.

Die Generation Alpha: scheinbar "kleine Erwachsene"

Die Kinder der Generation Alpha wirken bei ihrer Suche nach Halt und Orientierung oft ruhig und erwachsen. Sie sind es gewohnt, wie Erwachsene behandelt zu werden und agieren teilweise wie kleine Erwachsene. Erst im Verlauf der Gespräche zeigen sie kindliche Verhaltensweisen, was ihre Suche nach Identität in einer Welt ohne feste Vorgaben verdeutlicht.

Die Kinder der Generation Alpha suchen laut Studie nach Sicherheit und Struktur in ihrem Leben. Dabei haben sich drei Hauptstrategien herauskristallisiert. Erstens versuchen sie durch Gruppenbildung und echte Gegeneinander-Dynamiken Struktur und Ordnung zu finden. Zweitens suchen sie Inspiration bei Influencer:innen auf Plattformen wie Youtube, Instagram und Tiktok. Da der stete Dialog mit den Eltern fehlt, suchen die Kinder Orientierung bei digitalen Vorbildern. Drittens engagieren sie sich in kreativen Tätigkeiten wie Kochen, Malen und Sport. Diese Aktivitäten bieten ihnen die Möglichkeit, etwas Eigenes zu schaffen und ihre Fähigkeiten zu erproben.

Marketingrelevante Ableitungen

Innersense leitet aus den Studienerkenntnissen Impulse für Unternehmen und Marken ab:

  1. Ein- oder Ausgrenzen: Marken können spielerische Gruppenangebote schaffen, bei denen Kinder in Wettbewerben gegeneinander antreten. Diese Angebote können auch geschlechtsspezifische Unterschiede aufgreifen und thematisieren.
  2. Inspiration und Guiding: Unternehmen sollten soziale Medien gezielt nutzen, um sinnvolle Inhalte zu bieten und die Kinder weg von stereotypen Erwachsenenbildern hin zu authentischen Vorbildern zu führen. Es ist wichtig, den Kindern durch diese Plattformen Orientierung und positive Leitbilder zu vermitteln und als guter Guide aufzutreten.
  3. Schöpfung: Produkte und Produktsets, die kreative Tätigkeiten fördern, sind besonders attraktiv für diese Zielgruppe. Angebote rund um Themen wie Kochen, Malen, Basteln und sportliche Aktivitäten sollten verstärkt in den Fokus gerückt werden.

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sl 25.07.2024