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Claudia Willvonseder, Executive Board Member bei Dr. Oetker - Quelle: Dr. Oetker

Claudia Willvonseder, Executive Board Member bei Dr. Oetker - Quelle: Dr. Oetker

Green Claims Directive

Dr. Oetker: "Wir sehen es als Verpflichtung an, in Nachhaltigkeit zu investieren"

Im März 2024 ist bereits die Richtlinie zur Stärkung der Verbraucher für den ökologischen Wandel durch besseren Schutz gegen unlautere Praktiken und durch bessere Informationen in Kraft getreten. Jetzt soll sie um die Green Claims Directive ergänzt werden, die im November 2024 vom EU-Parlament verabschiedet werden soll.

Umweltaussagen wie 'umweltfreundlich' oder 'energieeffizient' sollen verboten werden, wenn Unternehmen die behauptete Leistung nicht nachweisen können. Wie bereiten sich diese jetzt auf die Gesetzesänderung vor? Und was halten sie von den Anstrengungen?

In dieser Woche lesen Sie im Rahmen einer Artikel-Serie täglich die Antworten von Marken- und Marketingverantwortlichen von Dr. Oetker, Werner & Mertz, Rügenwalder Mühle und Puma. Den Anfang macht Claudia Willvonseder, Executive Board Member bei Dr. Oetker in Bielefeld.

 

markenartikel: Was denken Sie über die Veränderung durch die Green Claims Directive? 

Claudia Willvonseder: Ich finde es gut und richtig, dass die EU mehr und mehr Regulierungen vorgibt. Denn es schafft gleiche Voraussetzungen für alle Wettbewerber und es beschleunigt und eint den Weg, den wir alle gemeinsam gehen müssen. Als Unternehmen Dr. Oetker sehen wir es als unsere Verpflichtung an, in Nachhaltigkeit zu investieren, um die Welt für zukünftige Generationen zu erhalten oder zu verbessern.

 

markenartikel: Sie befürworten also die Änderung?

Willvonseder: Wir sehen, dass Nachweispflichten wie beispielsweise bereits jetzt das Lieferkettensorgfaltsgesetz (LkSG) oder die EU-Entwaldungsverordnung, sehr viele Ressourcen im Unternehmen binden. Durch die Green Claims Directive wird dies weiter zunehmen. Hier ist das Augenmaß ganz entscheidend, das ich manchmal vermisse.

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markenartikel: Es gibt in der Tat einige Kritik. Manche Stimmen befürchten, dass die Green Claims Directive zur Folge haben wird, dass Unternehmen weniger über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen sprechen werden. Wie ist Ihre Einschätzung?

Willvonseder: Wir müssen ein Gleichgewicht finden zwischen einer wertvollen Nachweispflicht, die Transparenz schafft und Missstände aufzeigt, und der Frage, wo in Unternehmen budgetäre und zeitliche Ressourcen am sinnvollsten für echte Verbesserungen für Umwelt und Soziales eingesetzt werden. Unser aller Ziel – von Politik über Unternehmen bis zu Konsument:innen – sollte es sein, nachhaltiger zu agieren. Hierfür müssen wir gemeinsam einen Weg finden. Hilfreich ist es beispielsweise, wenn politische Institutionen eher Rahmenbedingungen setzen, als gesetzliche Regelungen zu implementieren.

 

markenartikel: Welche Herausforderungen, aber auch Chancen bietet das neue Gesetz dennoch für Ihre Marke?

Willvonseder: Neben gleichen Bedingungen für alle Wettbewerber schaffen diese Gesetze hoffentlich mehr Transparenz sowie wertvolle Informationen für unsere Konsument:innen – beides ist im Grundsatz positiv zu bewerten. Konsument:innen haben ein Recht darauf, bewusste Entscheidungen in punkto Nachhaltigkeit treffen zu können. Für eine Marke wie Dr. Oetker, die aktuell noch eher zurückhaltend zum Thema kommuniziert, bieten sich hier sicherlich Chancen in punkto Markenwahrnehmung, wenn wir transparent und begründet kommunizieren.

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se 29.07.2024