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DIHK: Müllentsorgung über duale Systeme

Die Unternehmen entsorgen nach Erkenntnissen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) ihren Verpackungsmüll nach wie vor weitgehend über die dualen Systeme – allerdings steigt die Zahl der Betriebe, die sich für Branchenlösungen entscheiden. Nach einer aktuellen Auswertung des DIHK, der das Register der Vollständigkeitserklärungen (VE) führt, beteiligten sich im vergangenen Jahr 55.000 Unternehmen an dualen Systemen – nach 57.000 im Jahr 2009.

3.421 Betriebe haben bislang für das Berichtsjahr 2010 eine Vollständigkeitserklärung abgegeben; das bedeutet ein leichtes Plus gegenüber 2009 (3.395 VEs). Dabei erfreuen sich Branchenlösungen wachsender Beliebtheit: Der Anteil der Verpackungstonnage, den die registrierten Unternehmen über duale Systeme entsorgten, ging von 90,3 Prozent im Jahr 2009 auf 87 Prozent im vergangenen Jahr zurück, während der Anteil der über Branchenlösungen entsorgten Tonnage binnen Jahresfrist von 9,7 auf 13 Prozent zulegte.

DIHK-Umweltexperte Armin Rockholz: "Die Unternehmen haben durch die Verpackungsverordnung die Wahl und nutzen für sich die jeweils praktischste und kostengünstigste Entsorgungsform. Das ist ihr gutes Recht und gefährdet keineswegs das haushaltsnahe Entsorgungssystem."

Laut rockholz hat sich die Vollständigkeitserklärung bewährt. "Es gibt deshalb keinerlei Anlass, die Unternehmen mit gesetzlichen Verschärfungen und höheren Bürokratiekosten zu belasten", so der Umweltexperte unter Verweis auf ein vom Bundesumweltministerium initiiertes Planspiel zur einheitlichen Wertstofftonne, in dem einzelne Interessengruppen noch komplexere Verfahren vorgeschlagen hatten. Nach Einschätzung des DIHK seien vor dem Hintergrund der kommenden Diskussion zu einer Wertstoffverordnung, wie sie im Koalitionsvertrag vorgesehen ist, weitere Vereinfachungen und Entlastungen für die berichtspflichtigen Unternehmen angezeigt. "Die gewerblichen Verkaufsverpackungen, die nach wie vor nur rund zwei Prozent der VE-Gesamttonnage ausmachen, sollten gänzlich ausgenommen werden", fordert Rockholz.

Zudem hält er es für sinnvoll die Bagatellgrenzen, unterhalb der die Unternehmen keine Erklärung abgeben müssen, deutlich zu erhöhen: "Denn insgesamt bringen zehn Prozent der größten VE-pflichtigen Unternehmen rund 73 Prozent der Gesamttonnage in Verkehr." Vor allem bei Glas müsse nachgebessert werden; hier zeichne ein Zehntel der Betriebe für 86 Prozent der Glastonnage verantwortlich.  


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vg 16.08.2011