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German AI Startup Landscape 2024

Jedes fünfte deutsche Start-up ist ein generatives KI-Start-up

Quelle: Jakub Jirsak/Fotolia

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Das KI-Ökosystem hierzulande wächst weiterhin, doch die Finanzierung bleibt problematisch. Das zeigt der German AI Startup Landscape des gemeinnützigen AppliedAI Institute for Europe. Die KI-Start-up-Gründungswelle in Deutschland setzt sich demnach fort: 687 KI-Start-ups sind in der diesjährigen Landscape gelistet. Dabei wurde jedes fünfte Start-up als generatives KI-Startup identifiziert. Insgesamt zeigt sich ein Wachstum der KI-Start-ups von +35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz dieses deutlichen Anstiegs ist die Wachstumsrate geringer als im Vorjahr (+67 Prozent).

Abwanderung in die USA nimmt zu

Von den 508 KI-Start-ups, die bereits im vergangenen Jahr gelistet waren, sind 467 erneut vertreten. Dies weist auf eine sehr hohe Überlebensrate hin. Von den 41 Start-ups, die nicht mehr auf der Liste stehen, haben etwa die Hälfte ihren Hauptsitz ins Ausland verlagert, mehrheitlich in die USA. Weitere Gründe für das Ausscheiden der Start-ups sind das Überschreiten der Zehn-Jahres-Grenze, Übernahmen oder Liquidationen.

Etwa 38 Prozent der in der diesjährigen Deutschen KI-Start-up-gelisteten Jungunternehmen haben erhebliche Finanzmittel von mehr als einer Millionen USD erhalten, 2023 waren es etwa 50 Prozent. Die durchschnittliche Finanzierungssumme beträgt 17,1 Millionen USD (2023: 14,8 Millionen USD), während der Median bei 5,5 Millionen USD liegt (2023: 5,4 Millionen USD). Insgesamt haben 80 KI-Start-ups mehr als zehn Millionen USD erhalten. 184 KI-Start-ups erhielten eine Finanzierung zwischen einer und zehn Millionen USD (2023: 119).

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2023 war laut der Meldung ein Rekordjahr für deutsche KI-Start-ups mit insgesamt 1,2 Milliarden USD an Finanzierungen, wobei einige wenige Ausreißer maßgeblich zu dieser Summe beitrugen. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 wurden etwa 771 Millionen USD investiert.

Die Investitionen in neu gegründete KI-Start-ups sind seit 2021 rückläufig. Während Start-ups, die 2021 gegründet wurden, bisher insgesamt etwa 535 Millionen USD erhielten, haben die Start-ups aus den Jahren 2022 und 2023 zusammen nur etwa 93 Millionen USD erhalten.

Dr. Philip Hutchinson, Senior AI Expert und Hauptverantwortlicher der Startup Landscape: "Für KI-Start-ups, die 2022 oder später gegründet wurden, ist es zunehmend schwieriger geworden, Kapital zu beschaffen. Dies ist besonders besorgniserregend angesichts der hohen Kosten für das Training von KI-Modellen und der von KI-Spezialist:innen für die Start-ups. Dadurch wird es nochmals herausfordernder für deutsche KI-Start-ups mit globalen KI-Supermächten wie den USA oder China mitzuhalten, geschweige denn aufzuholen."

In diesen Bereichen sind KI-Start-ups tätig

Die fünf Hauptindustrien, in denen die KI-Start-ups tätig sind, umfassen die Bereiche branchenübergreifende Anwendungen, Gesundheit und Sozialwesen, Fertigung, Transport, Mobilität und Lagerung sowie Groß- und Einzelhandel. Es ist ein starker Anstieg von KI-Start-ups zu verzeichnen, die sich auf branchenübergreifende Anwendungen und die Fertigung konzentrieren.

Darüber hinaus hat sich die Anzahl der KI-Start-ups in den Bereichen Betrieb und Produktion im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Auffallend ist, dass auch immer mehr generative KI-Startups in diesen eher traditionellen Industrien tätig sind. Hinsichtlich der zum Einsatz kommenden KI-Technologien zeigt sich eine Fokussierung der KI-Startups auf die Bereiche Computer Vision (22,1 Prozent) und Natural Language Processing (19,7 Prozent).

Berlin und München als regionale KI-Hotspots

Betrachtet man die regionale Verteilung, dominieren Berlin und München weiterhin die KI-Start-up-Landschaft, auch wenn die Bedeutung dieser beiden Städte von Jahr zu Jahr weiter sinkt (2023: 52 Prozent; 2022: 57 Prozent). Etwa 50 Prozent der deutschen KI-Start-ups haben ihren Sitz in einer der beiden Städte, wobei Berlin mit 209 Startups (2023: 165) Platz eins und München mit 136 Startups (2023: 99) Platz belegt. Doch andere Städte wie Hamburg (65) holen zunehmend auf.

Berlin dominiert mit 30,4 Prozent auch auf Länderebene, gefolgt von Bayern (23,3 Prozent), Baden-Württemberg (11,5 Prozent), Nordrhein-Westfalen (10,2 Prozent) und Hamburg (9,6 Prozent). Etwa 85 Prozent der KI-Start-ups verteilen sich auf diese fünf Bundesländer. Wirft man einen Blick auf die Anzahl der KI-Start-ups pro Kopf, zeigt sich ein ebenfalls interessantes Bild: Berlin steht weiterhin an erster Stelle, allerdings gefolgt von Hamburg, Bayern, Baden-Württemberg, dem Saarland und Hessen. Berlin hat etwa 100-mal mehr KI-Start-ups pro Kopf als Sachsen-Anhalt. Erfreulich ist laut der Meldung, dass die KI-Startup-Szene in Deutschland trotz finanzieller Herausforderungen weiterhin wächst. Neue KI-Start-ups werden fast täglich gegründet.

 

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sl 07.08.2024