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Fabrikverkauf

Outlet-Markt in Europa nimmt wieder Fahrt auf

Quelle: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de

Quelle: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de

Nicht während Corona, sondern unmittelbar nach der Pandemie verzeichnete der europäische Markt für Outlet Center erstmals eine leichte Schrumpfung - mit Blick auf die Zahl der Standorte und die Outlet-Fläche, nicht auf den Umsatz. Das war damals ein Novum für die bis dato auf stetes Wachstum programmierte Vertriebsform.

Diese Wachstums-Delle scheint aber bereits weitgehend überwunden zu sein und der Outlet-Markt nimmt wieder Fahrt auf. Denn wie die neuesten Marktdaten der Wiesbadener Wirtschaftsberatung Ecostra illustrieren, kommen aus diesem Markt wieder erkennbare Wachstumssignale. Die aktuell registrierten Zuwächse sind quantitativ zwar noch vergleichsweise bescheiden, allerdings deuten verschiedene neue Projekte in der Entwicklungspipeline an, dass sich hier in naher Zukunft noch einiges bewegen wird, heißt es in der Analyse.

Outlet-Standorte und -Flächen in Europa steigen

In den vergangenen zwölf Monaten stieg die Zahl der Fabrikverkaufszentren in Europa - per Saldo der Neueröffnungen und Schließungen - leicht auf 198 in Betrieb befindliche Center (+ 0,5 Prozent). Deren gesamte Verkaufsfläche wuchs im selben Zeitraum dagegen um ca. 7,6 Prozent deutlich stärker auf nun knapp 3,3 Mio. m².

Eine der bedeutendsten Neueröffnungen stellte das "Designer Outlet Paris-Giverny" in Douains (Frankreich) dar, das vom europäischen Marktführer McArthurGlen unmittelbar an der Autobahn zwischen Paris und Le Havre realisiert wurde. Andere Center wie das "Sevilla Fashion Outlet" in Spanien führten Erweiterungsmaßnahmen durch.

Während die Pipeline zur Neuansiedlung von Outlet Centern in Europa derzeit eher überschaubar ist, dominieren laut Ecostra Flächenerweiterungen bestehender Center das Geschehen. Aber auch solche Vorhaben sind genehmigungsrechtlich nicht immer Selbstläufer. Dies gilt insbesondere für Deutschland, wo das Bau- und Raumordnungsrecht besonders hohe Hürden für diese Vertriebsform kennt.

So wurde die flächenmäßig bereits deutlich reduzierte Erweiterungsplanung des "Designer Outlet Soltau" im April von den zuständigen Behörden in Niedersachsen abgelehnt. Das Center hat derzeit knapp 10.000 m² Verkaufsfläche und sollte auf 15.000 m² erweitert werden. Auf der anderen Seite scheinen die Ampeln für die Erweiterungsplanungen an den Standorten Zweibrücken und Montabaur (beide Rheinland-Pfalz) auf grün zu stehen. Hierzu liegen für beide Standort bereits positive Bescheide der Behörden zur Erweiterung vor.

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Ein weiterer Trend in Reaktion auf das restriktive Baurecht ist die Umnutzung von Teilflächen kriselnder Shoppingcenter in Outlets. Am weitesten fortgeschritten ist hier die Umnutzung von etwa 9.000 m² Fläche im Huma-Einkaufszentrum in Sankt Augustin bei Bonn. Die dort geplante Outlet-Ebene soll im November des Jahres eröffnet werden.

Dies wird kein Einzelfall bleiben, meint Ecostra-Geschäftsführer Joachim Will: "Uns sind eine ganze Reihe von Shoppingcentern bekannt, welche in genau dieselbe Richtung denken und ansonsten kaum mehr zu vermietende Verkaufsebenen mit Outlet-Stores füllen wollen. Dies scheint von den Eigentümern als Möglichkeit gesehen zu werden, sog. `stranded assets´ zu retten und neu in Wert zu setzen."

Solche Hybridkonzepte aus klassischen Einkaufszentren und Outlet Centern sind in verschiedenen europäischen Ländern laut der Meldung schon seit Längerem etabliert. So unter anderem in Polen mit dem "Factory Krakow/Futura Park" in der Nähe von Krakau und dem "Outlet Park Szczecin" in Stettin, in Frankreich mit dem "Bord’eau Village" in Bordeaux, in Portugal mit dem "Strada Outlet" bei Lissabon oder auch dem "La Corte del Sole/Sardinia Outlet" auf der italienischen Mittelmehrinsel Sardinien.


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sl 07.08.2024