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Quelle: Tierney/Adobe Stock

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Gründungen

Schlechte Noten für die Start-up-Politik der Bundesregierung, Wunsch nach weniger Bürokratie

Die Start-up-Politik der Bundesregierung bekommt von Gründer:innen nur noch eine glatte Vier als Schulnote (4,0). Das ist etwas schlechter als vor einem Jahr, als die Durchschnittsnote noch bei 3,7 lag. Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, Berlin, durchgeführt hat. Dabei wurden 172 Tech-Start-ups aus Deutschland von Februar bis April online befragt. Die Umfrage ist nicht repräsentativ, soll aber ein aussagekräftiges Stimmungsbild für Tech-Start-ups in Deutschland geben.

Demnach gibt jetzt jedes zehnte Start-up (zehn Prozent) sogar ein "Ungenügend" (2023: vier Prozent), 23 Prozent ein "Mangelhaft" (2023: 22 Prozent). "Sehr gut" findet unverändert ein Prozent die Start-up-Politik der Regierung, acht Prozent geben ein "Gut" (2023: sechs Prozent) und 27 Prozent ein "Befriedigend" (2023: 39 Prozent).

Wunsch nach weniger Bürokratie

Fragt man die Start-ups, welche Maßnahmen ganz besonders dringend sind, dann rangiert ganz oben der Abbau von Bürokratie. Für 70 Prozent ist dies sehr wichtig. 55 Prozent halten besonders die Befreiung von gesetzlichen Auflagen und Bürokratie in den ersten zwei Jahren nach Gründung für sehr wichtig. Eine knappe Mehrheit (56 Prozent) nennt einen vereinfachten Zugang für Start-ups zu öffentlichen Aufträgen als sehr wichtige Maßnahme, 44 Prozent die Vereinfachung und Beschleunigung der Gründung von Gesellschaften.

Aus Start-up-Perspektive ebenfalls wichtig sind laut der Bitkom-Meldung der Ausbau des Zukunftsfonds, um verstärkt institutionelle Investoren in den Wagniskapitalmarkt zu holen (43 Prozent), die Verstärkung von Förderprogrammen zur Zusammenarbeit von Start-ups und Mittelstand (39 Prozent) sowie der vereinfachte Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte aus dem außereuropäischen Ausland (39 Prozent). Jeweils rund ein Drittel hält den erleichterten Zugang zu öffentlichen Daten (32 Prozent) und die weitere Verbesserung der Attraktivität von Mitarbeiterkapitalbeteiligungen (31 Prozent) für sehr wichtig. Ein Viertel priorisiert den Ausbau von öffentlich geförderten Gründungszentren (25 Prozent).


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sl 07.08.2024