ANZEIGE

ANZEIGE

Quelle: Metamorworks/Adobe Stock

Quelle: Metamorworks/Adobe Stock

Nachhaltigkeit

So denkt Deutschland über Verzicht fürs Klima

Überschwemmungen, Evakuierungen, Ausrufung des Katastrophenfalls - auch in Deutschland werden die Auswirkungen des Klimawandels immer sichtbarer. Das Umweltbewusstsein der Bevölkerung hat sich in den vergangenen Jahren deswegen aber offenbar nicht verändert. Vor allem in den Bereichen Ernährung und Mobilität will die Mehrheit ihr Verhalten nicht zugunsten des Klimas anpassen.

Das zeigt die FOM Sommerstudie 2024, die die ökologische Einstellung der Deutschen unter die Lupe genommen hat. Unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Oliver Gansser vom Ifes Institut für Empirie & Statistik der FOM Hochschule befragten im Frühjahr 2024 Studierende der FOM Hochschule dafür bundesweit rund 24.000 Menschen in persönlichen Interviews (telefonisch und face-to-face).

Ob Methan-Emissionen oder hoher Wasserverbrauch – die industrielle Tierhaltung und die Produktion tierischer Produkte haben Auswirkungen auf die Umwelt. Doch die FOM Sommerstudie 2024 zeigt: Würstchen, Schnitzel und Co. werden auch in Zukunft auf den meisten Tellern in Deutschland liegen. Nur jeder Dritte will versuchen, der Umwelt zuliebe vermehrt auf Fleisch und Fisch zu verzichten. Den Konsum von Tiererzeugnissen wie Käse, Milch und Eier will sogar nur rund jeder Vierte reduzieren.

Auto bleibt beliebt

Auch beim Thema Mobilität zeigt sich bei den Deutschen nur bedingt die Bereitschaft, auf umweltfreundliche Alternativen umzusteigen: Zwar möchten 54 Prozent versuchen, verstärkt mit dem Rad zu fahren oder zu Fuß zu gehen. Doch gerade einmal 39 Prozent – und damit deutlich weniger als die Hälfte der Befragten – planen, das Auto in Zukunft öfter stehen zu lassen. Auch der öffentliche Nahverkehr ist bei der Mehrheit keine beliebte Alternative: Bahn und Bus wollen in Zukunft nur vier von zehn Befragten öfter nutzen.

Die Zahlen bestätigen die Ergebnisse der FOM Sommerstudie 2021 und zeigen laut der Meldung, dass sich das Umweltbewusstsein der Deutschen offenbar nicht verändert hat. Auch vor drei Jahren wollte sich die Mehrheit in den Bereichen Ernährung und Mobilität kaum einschränken. Ein möglicher Grund: Vier von zehn Befragten geben an, dass sie sich aus finanziellen Gründen gar nicht oder nur teilweise nachhaltig verhalten können.

Dabei sind damals wie heute drei von vier Befragten überzeugt, dass die Menschheit schon bald eine große ökologische Katastrophe erlebt – sollten die Dinge weiterlaufen wie bisher. Passend dazu sehen acht von zehn Befragten in Extremwetterlagen und der Umweltverschmutzung große Risiken für unsere Gesellschaft. Allerdings hält 2024 auch fast jeder Dritte die ökologische Krise für stark übertrieben, 2021 sah dies nur jeder Fünfte so.

Kostenlos versorgt Sie der markenartikel-Newsletter mit allen Neuigkeiten. Jetzt abonnieren - nie wieder etwas verpassen!

E-Mail:

Sicherheitscode hier eintragen:

Gute Vorsätze bei Energieverbrauch und Kaufverhalten

In einigen Bereichen sind die Menschen in Deutschland laut FOM allerdings bereit, ihr Verhalten zum Wohle der Natur zu ändern – beispielsweise, wenn es um den Energieverbrauch geht: So hat sich die Mehrheit für die Zukunft fest vorgenommen, sparsamer mit Beleuchtung (72 Prozent) und Wasser (69 Prozent) umzugehen sowie niedrigere Temperaturen beim Heizen (61 Prozent) und Waschen (56 Prozent) einzustellen.

Ein Großteil überdenkt auch das eigene Kaufverhalten: Knapp acht von zehn der Befragten (78 Prozent) planen, vermehrt auf qualitativ hochwertige Produkte mit längerer Haltbarkeit zu setzen. 66 Prozent möchten außerdem öfter versuchen, beschädigte Dinge zu reparieren. Etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Deutschen hat den Vorsatz gefasst, grundsätzlich weniger zu kaufen.

Die Umfrage sowie Ergebnisse für einzelne Städte stehen online zur Verfügung.
 

Weitere Artikel zum Thema Nachhaltigkeit

  1. Bundesbürger:innen delegieren Verantwortung für Klimaschutz an Regierung und Unternehmen
  2. Bio-Engineering als wichtiges Thema für alle Industriezweige
  3. Puma: Strengere Regeln können sich für in Nachhaltigkeit investierende Unternehmen auszahlen
  4. Modemarken aus DACH-Region sind am nachhaltigsten
  5. Lavera engagiert sich für den Naturpark Karwendel

zurück

sl 08.08.2024