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Quelle: RainerSturm/pixelio.de

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Nachhaltigkeit

Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Verpackungen sinkt

Die Bereitschaft der Verbraucher:innen, für nachhaltige Verpackungen mehr zu bezahlen, ist seit 2021 deutlich gesunken. Während sich einige bewusst für nachhaltige Verpackungen entscheiden, sind andere skeptisch. Das zeigt die repräsentative Endkonsumentenstudie Sustainable Product Packaging der globalen Strategieberatung Simon-Kucher, für die im Mai 2024 in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Yougov 2.035 Konsument:innen in Deutschland zu ihrer Einstellung und Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Verpackungen befragt wurden.

Gaben im Jahr 2021 noch 83 Prozent der Verbraucher:innen an, einen Aufpreis für nachhaltige Verpackungen zu zahlen, waren es demnach im Jahr 2024 nur noch 64 Prozent. Im Vergleich zu den Vorjahren (2021: sieben Prozent; 2022: sechs Prozent; 2023: sieben Prozent) bleibt der durchschnittliche Betrag, den Verbraucher:innen im Jahr 2024 bereit sind, einen Aufpreis zu zahlen, mit sechs Prozent relativ stabil.

Nachhaltigkeit bleibt auch bei Verpackungen aber ein wichtiges Kaufkriterium. 24 Prozent der Verbraucher:innen entscheiden sich, wenn möglich, für nachhaltige Verpackungen. Es gibt aber auch bewusste Entscheidungen gegen nachhaltige Verpackungen: 17 Prozent glauben den Aussagen zur Nachhaltigkeit nicht und 15 Prozent gaben an, zu wenig Informationen zu haben.

"Der Wunsch nach vertrauenswürdigen Aussagen zur Nachhaltigkeit von Verpackungen und der Mangel an Informationen zeigen, dass bei rund einem Drittel der Verbraucher noch ein Kommunikationsdefizit in Bezug auf nachhaltige Verpackungen besteht", erklärt Mark-Daniel Rentschler, Senior Director bei Simon-Kucher.

Je weniger Verpackung, desto besser

Auf die Frage nach den Verpackungspräferenzen nannten die Verbraucher:innen mit 55 Prozent am zweithäufigsten unverpackte Produkte. Wenn schon Verpackung, dann sollte diese biologisch abbaubar (51 Prozent) sowie recycelbar (56 Prozent) bzw. aus recycelten Materialien hergestellt sein (51 Prozent). Nur 29 Prozent achten laut der Meldung auf eine gute CO2-Bilanz.

"Die CO2-Bilanz spielt für Verbraucher seit Jahren nur eine untergeordnete Rolle, wenn es um nachhaltige Verpackungen geht", so Stephanie Sparber, Senior Director bei Simon-Kucher. "Vor allem im Vergleich zu anderen Branchen, wo die CO2-Bilanz als wichtiges Nachhaltigkeitskriterium gilt. Greifbare Nachhaltigkeits-Attribute wie Recycling fallen bei Verpackungen stärker ins Gewicht."

Auch im Online-Handel ist das Thema nachhaltige Verpackungen längst angekommen: 42 Prozent bevorzugen laut Simon-Kucher bei Online-Bestellungen Wellpappe aus Recyclingpapier. 18 Prozent gaben an, dass sie Mehrwegbehälter aus Hartplastik bevorzugen, 14 Prozent möchten am liebsten gar keine Verpackung und bevorzugen, dass das Produkt direkt sichtbar ist. Nur 20 Prozent der Befragten gaben an, dass Nachhaltigkeit von Verpackungen für sie beim Online-Shopping keine Priorität hat.

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sl 09.08.2024