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Nachhaltigkeit

Energieverbrauch sinkt bei DAX-Konzernen weniger stark als CO2-Emissionen

Quelle: Symbolbild Matthias Heyde/Unsplash

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Deutschlands Top-Unternehmen konnten 2023 ihre Klimabilanz deutlich verbessern: Insgesamt sanken die CO2-Emissionen der Dax-Konzerne im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Millionen Tonnen – dies entspricht einem Rückgang um 14 Prozent. In den Zahlen sind Emissionen enthalten, die durch Prozesse im laufenden Betrieb (Scope 1) sowie durch den Verbrauch extern eingekaufter Energie (Scope 2) entstehen. 30 Millionen Tonnen CO2 entsprechen etwa dem jährlichen CO2-Ausstoß von 17,4 Millionen durchschnittlichen Neuwagen bei einer Fahrleistung von 15.000 Kilometern. Das sind Ergebnisse einer Analyse der Nachhaltigkeitsberichte der im DAX gelisteten deutschen Konzerne durch die Prüfungs- und Beratungsorganisation EY.

Der Energieverbrauch der DAX-Unternehmen sank demnach im vergangenen Geschäftsjahr nur um vier Prozent und damit deutlich weniger stark. Die große Mehrheit der Unternehmen – 29 von 36 Konzernen, die entsprechende Angaben machen – verzeichneten aber einen niedrigeren Energieverbrauch als im Vorjahr. Dabei sank der Stromverbrauch um 3,0 Prozent und der Gasverbrauch um 4,7 Prozent.

Das waren die größten CO2-Emittenten

Der größte CO2-Emittent war der Baustoffkonzern Heidelberg Materials, nachdem im Vorjahr noch der Energiekonzern RWE an der Spitze des Rankings lag. Während allerdings Heidelberg Materials seine Emissionen nur um drei Prozent senkte, schaffte RWE eine Reduktion um 27 Prozent. Nur drei DAX-Unternehmen – Infineon (minus 44 Prozent) und Allianz (minus 35 Prozent) – erzielten einen noch stärkeren Rückgang ihrer Treibhausgas-Emissionen.

"Die deutsche Wirtschaft kommt insgesamt bei der Reduzierung der CO2-Emissionen gut voran. Gerade die Top-Konzerne haben natürlich eine Vorreiterrolle und eine große Verantwortung. Die Zahlen zeigen, dass sie dieser Verantwortung derzeit auch gerecht werden", sagt Simon Fahrenholz, Partner bei EY und Leiter der Nachhaltigkeitsberatung im Geschäftsbereich Strategy and Transactions. "Allerdings: Es wird bei der Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen nicht in diesem Tempo weitergehen. Viele Unternehmen haben bislang eher vor allem auf Einzelmaßnahmen gesetzt – etwa auf die Umstellung auf grünen Strom, also Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Das lässt sich relativ leicht umsetzen und hat einen starken Effekt, der allerdings nur einmalig zum Tragen kommt." Einzelmaßnahmen würden jedoch nicht ausreichen: "Um die Mammutaufgabe Dekarbonisierung zu bewältigen, braucht es Mut zum echten Umbau und eine ganzheitliche Integration der Dekarbonisierung in die Unternehmensstrategie."

DAX-Konzerne machen neun Prozent der weltweiten Emissionen aus

Bezieht man noch die sogenannten Scope-3-Emissionen ein – also Emissionen, die dem betreffenden Unternehmen nicht direkt zuzuordnen sind, die aber über Lieferkette, Transport, Produktnutzung oder Entsorgung entstehen – ergibt sich für die DAX-Konzerne laut EY ein Rückgang um "nur" vier Prozent.

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In Summe lassen sich den DAX-Unternehmen laut der Meldung Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen in Höhe von knapp 3,5 Milliarden Tonnen zuordnen. Das sind neun Prozent aller weltweiten Emissionen, die im vergangenen Jahr 37,6 Milliarden Tonnen betrugen.

Insgesamt sank der Energieverbrauch der DAX-Unternehmen um vier Prozent – immerhin 29 Unternehmen konnten ihren Energieverbrauch reduzieren, sieben meldeten einen gestiegenen Energieverbrauch. Der mit Abstand größte Verbraucher war wie im Vorjahr Heidelberg Materials – das Unternehmen schaffte aber einen leicht überdurchschnittlichen Rückgang um fünf Prozent. Sieben DAX-Unternehmen konnten ihren Energieverbrauch um mindestens zehn Prozent reduzieren – die stärksten Rückgänge erreichten die Versicherungsunternehmen Münchner Rück und Allianz mit jeweils 20 Prozent.


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sl 20.08.2024