ANZEIGE

ANZEIGE

HR mangelt es an unternehmensstrategischer Ausrichtung

Unternehmensleitungen wünschen sich ein starkes Human Resources Management als strategischen Partner. Doch mangelt es HR nach wie vor deutlich an unternehmensstrategischer Ausrichtung und Aktivität. Das ist das Ergebnis der Studie 'HR aus Sicht der Unternehmensführung', die die Promerit AG in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen durchgeführt hat. Für die Untersuchung hat Promerit 210 Unternehmensentscheider außerhalb von HR (Geschäftsführer und Vorstände aus unterschiedlichen Branchen) telefonisch befragt.

HR-Strategie: inexistent, unbekannt oder ohne Bezug zum Business

In 74 Prozent der befragten Unternehmen gibt es demnach keine ausformulierte HR-Strategie. In den Unternehmen mit HR-Strategie ist diese den befragten Non-HR-Managern oft nicht bekannt (46%). Bei 32 Prozent ist die HR-Strategie nicht auf die Unternehmensstrategie ausgerichtet. Damit verfügt nur ein geringer Teil der Unternehmen über eine HR-Strategie, die aus der Unternehmensstrategie abgeleitet wurde und tatsächlich so viel Relevanz für die Non-HR-Manager hat, dass sie ihnen in Grundzügen bekannt ist.

Unzufriedenheit mit Beitrag zur Umsetzung der Unternehmensstrategie

Aus Sicht der Geschäftsführung steht HR gerade bei den unternehmensstrategischen Herausforderungen nicht gut da, so die Studie. Während die Unternehmenslenker zum Beispiel Aspekte der HR-Arbeit wie Besetzung von Schlüsselpositionen und Qualifikation der Mitarbeiter mit einem Mittelwert von 3,8 auf einer Skala von 1 (gar nicht zufrieden) bis 5 (sehr zufrieden) bewerten, sind sie mit dem Beitrag zur Umsetzung der Unternehmensstrategie (3,5) deutlich weniger zufrieden. Sehr zufrieden sind hier nur elf Prozent der Befragten.

Die aktive und frühzeitige Begleitung bei strategischen Herausforderungen der Unternehmen wird aber deutlich gewünscht, schreiben die Autoren: Die Unternehmensentscheider fordern ein frühzeitigeres Engagement von HR bei strategischen Herausforderungen, wie zum Beispiel Personalveränderungen (78%), Kosteneinsparungen (73%), Restrukturierungen (71%) oder Internationalisierung (71%).

Votum für zentrale HR-Organisation

Bei aller Kritik stellt die Mehrheit der Befragten die Sinnhaftigkeit einer zentralen HR-Managementabteilung im Unternehmen nicht in Frage. 61 Prozent bezeichnen den organisatorischen Schwerpunkt der HR-Arbeit in ihren Unternehmen aktuell als zentral. Nur eine kleine Minderheit (2%) sieht aktuell eine dezentrale Aufstellung und hält diese auch für wünschenswert.

Künftig wird ein noch stärkerer zentraler Schwerpunkt der HR-Arbeit gewünscht (72%), so die Studie. Vertreter aus Unternehmen mit zentraler HR-Abteilung sind zufriedener mit HR. Die Zufriedenheit mit HR ist auch in solchen Unternehmen besonders groß, in denen HR mit einem Mitglied in der Geschäftsleitung vertreten ist. Das ist in 55 Prozent der befragten Unternehmen der Fall. Befragte aus Unternehmen mit HR in der Geschäftsführung schätzen HR zudem als wichtiger ein und sind mit dem Beitrag zur Umsetzung der Unternehmensstrategie zufriedener.

Die Studie hat Promerit in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführt. Dazu hat die Unternehmensberatung in Zusammenarbeit mit der HBM Unternehmerschule der Universität St. Gallen im Frühjahr 2014 210 Non-HR-Unternehmensentscheider, Geschäftsführer und Vorstände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz telefonisch befragt. Die daraus gewonnenen quantitativen Daten wurden anschließend mit 14 Management Executives (ebenfalls ohne HR-Zuständigkeit) in persönlichen Interviews validiert und bewertet.


zurück

vg 30.10.2014