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Werberat überprüft 407 Werbekampagnen

Der Deutsche Werberat, Selbstkontrolleinrichtung der Wirtschaft, hat im vergangenen Jahr 407 Werbemaßnahmen von Unternehmen überprüft, zu denen aus der Bevölkerung 755 einzelne Beschwerden vorlagen.
Wie das Gremium mitteilte, fielen davon 145 Kampagnen unter anderem wegen vermuteter Rechtsverstöße nicht in die Kompetenz des Gremiums. Sie wurden an klagebefugte Instanzen weitergeleitet. Zu begutachten hatte der Werberat 262 Schaltungen wie Spots, Anzeigen, Plakate und Prospekte sowie Werbeaktivitäten im Internet, 12 Prozent weniger als im Vorjahr.

Kritisierte Werbung überwiegend eingestellt

In 87 Fällen schloss sich das Gremium der Konsumentenkritik an. Daraufhin nahmen die betroffenen Unternehmen 72 Kampagnen vom Markt und änderten acht Sujets entsprechend der Proteste. Mangelnde Einsicht hätten zunächst sieben kritisierte Unternehmen gezeigt.

Vorwurf "Frauendiskriminierung" rückläufig

Zwar steht das Frauenbild in der Werbung nach wie vor an der Spitze, warum sich die Bevölkerung mit Protesten an den Werberat wendet. 2011 waren aber mit 90 Fällen spürbar weniger Kampagnen von Unterstellungen betroffen, die Unternehmen würden dort Frauen diskriminieren, als im Vorjahr mit 116 Sujets. Weitere Themen waren mit deutlich niedrigeren Fallzahlen der Vorwurf der Diskriminierung von Personengruppen (25), Gewaltverherrlichung (24) oder Männerdiskriminierung (14). Weitere Beschwerdemotive spielen nur eine Randrolle wie Nachahmungsgefahr gefährlichen Verhaltens (12), Gefährdung von Kindern/Jugendlichen (11), Verstoß gegen Alkoholregeln (11), Verletzung religiöser Gefühle (7) oder Missachtung des Tierschutzes (4).

Werbekritik über viele Branchen verteilt

Einen herausgehobenen Schwerpunkt bei den von Werbeprotesten betroffenen 26 Wirtschaftszweigen ist kaum auszumachen. An der Spitze stehen mit jeweils 22 kritisierten Werbeaktivitäten Dienstleistungen, Kfz, Unterhaltungselektronik gefolgt von Lebensmittel (20), Bekleidung (17) sowie alkoholhaltigen Getränken und Tourismus (je 15). Die weiteren unter Werbekritik geratenen Branchen liegen mit überwiegend einstelligen Fallzahlen darunter.

TV-Werbung am stärksten im kritischen Blick

Die Auflistung nach Werbemitteln führte 2011 das Massenmedium Fernsehen mit 63 kritisierten Werbesujets an, vor der Plakatwerbung mit 57 Vorgängen. Die Werbeplattform Internet rangiert an dritter Stelle mit 31 Werbeaktivitäten, was einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr mit noch 50 Sujets bedeutet. Alle anderen Medien wie unter anderem Anzeigen, Prospekte oder Radiospots liegen teils weit unter 25 Fällen.


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vg 15.02.2012