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Autoindustrie setzt weiter auf steigende PS-Zahlen

Umweltschutz hin oder her: Die deutschen Neuwagenkäufer kaufen PS. Während im Jahr 2009 mit der Abwrackprämie ein kurzer Knick bei den PS-Zahlen der in Deutschland verkauften Neuwagen eingetreten ist, steigen die PS-Zahl des Durchschnitts-Pkw seit 2010 wieder deutlich. So wurde in den ersten sieben Monaten des Jahres 2012 ein neuer Rekord von 138 PS pro verkauften Neuwagen erreicht. Das hat das CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen ermittelt.

Steigende Diesel- und SUV-Verkäufe treiben PS-Zahlen nach oben

Ein wichtiger Grund für das Ansteigen der PS-Zahlen ist der Anstieg der Diesel-Zulassungen. Der Diesel kommt im Durchschnitt mit 154 PS mit deutlich mehr Leistung auf die Straße als der Benziner. Da der Diesel-Anteil in Deutschland in den ersten sieben Monaten auf 48 Prozent gestiegen ist, steigt die PS-Zahl der in Deutschland verkauften Neuwagen.

Der Diesel ist besonders bei den sportlichen Geländewagen (SUV) beliebt, so Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR-Center Automotive Research sowie Inhaber des Lehrstuhls für allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen. Und die Zulassungen der SUV steigen. Insbesondere die Kompakt-SUV haben mittlerweile 12,3 Prozent Marktanteil in Deutschland. Kompakt-SUV liegen mit 152 PS eben deutlich über der Durchschnitts-PS-Zahl.

Steigende PS-Zahlen finden sich aber auch bei Minis, Kleinwagen und Kompaktwagen in den vergangenen fünf Jahren. Besonders stark ist die Motorisierung bei Luxusfahrzeugen, wie dem Audi A8, dem BMW 7er, Mercedes S-Klasse oder Porsche Panamera, gestiegen. Mittlerweile hat die Durchschnitts-Luxusklasse 322 PS, 29 PS mehr als noch vor fünf Jahren. Auch Sportwagen und die obere Mittelklasse – wie etwa den Audi A6, BMW 5er oder Mercedes E-Klasse - legen permanent zu in ihrer Motorstärke.

Porsche, BMW, Audi, Mercedes bei mit PS-starken Motoren

Spitzenreiter unter den Marken, die in den ersten sieben Monaten mehr als 1.500 Fahrzeuge zugelassen haben, ist Porsche mit 323 PS pro Fahrzeug, vor Jaguar mit 281 PS, Land Rover (216 PS), Jeep (215). Jaguar, Land Rover und Jeep haben dabei die Motorsierung ihrer Fahrzeuge in den vrgangenen fünf Jahren besonders stark gesteigert. Durch in Deutschland verkauft Jaguar bringt 37 PS mehr mit als vor fünf Jahren, bei Land Rover sind es 38 PS und Jeep 26. Außer Lexus und Alfa Romeo sind alle Premiumhersteller mit ihren PS-Zahlen in den vergangenen fünf Jahren nach „oben“ gegangen, wie CAR ermittelt hat.

Was für die Premiumhersteller gilt, trifft auch bei den Volumenherstellern zu. Am stärksten hat in den vergangenen fünf Jahren Opel seine PS-Zahl nach oben geschoben. Damit liegt Opel (126 PS) bei der PS-Zahl seiner verkauften Neuwagen mittlerweile vor VW (124 PS). Toyota und Honda sind die einzigen Autobauer im Volumenmarkt, die sich nicht am PS-Rennen bei den Neuwagen beteiligt haben.

Neuer PS-Rekord wird nicht lange halten

Der Trend zu steigenden PS-Zahlen geht trotz Umweltdiskussion und steigenden Spritpreisen weiter, so Dudenhöffer. Damit zeige sich, daß die deutschen Autofahren so gut wie nicht auf Treibstoffpreise reagieren. Die Nachfrage nach Treibstoff ist starr. Auch höhere Treibstoffpreise stoppen das PS-Rennen nicht. Ein Ende des PS-Rennens bei deutschen Neuwagen ist nicht erkennbar.


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vg 21.08.2012