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Deutsche schauen in ihrer Freizeit am liebsten fern

Den Bundesbürgern stehen jährlich 2.591 Stunden Freizeit zur Verfügung. Das sind ca. 30 Prozent der pro Jahr insgesamt zur Verfügung stehenden Zeit. Am liebsten beschäftigen sich die Deutschen währenddessen mit Fernsehen, Radio hören und telefonieren. Das ergab der 'Freizeit-Monitor 2016' der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen, Hamburg. Analysiert wurde das Freizeitverhalten der deutschen Bevölkerung in persönlichen Interviews mit über 3.000 Personen.

Dabei geben 97 Prozent der Bevölkerung an, regelmäßig – mindestens einmal pro Woche – fernzusehen. "Zwar wird im Alltag seltener gemeinsam mit der ganzen Familie geschaut, dafür werden aber bestimmte Formate zunehmend im eigenen Wohnzimmer inszeniert: Ob Supershow, Lieblingsserie oder Sportevent – gemeinsam wird sich mit Freunden vor dem 'Lagerfeuer' im Wohnzimmer versammelt. Was zählt, sind das gemeinsame Mitfiebern, der Austausch und die Geselligkeit", so Professor Ulrich Reinhardt, der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen.

Laut Analyse sind sechs der zehn häufigsten Freizeitaktivitäten durch Medien geprägt. Hierbei dominieren sowohl die klassischen Medienformate wie Fernsehen, Radio hören, Telefonieren oder Zeitunglesen als auch die neueren wie Internet und Smartphone den Freizeitalltag der Bundesbürger. Insbesondere für die junge Generation sind letztere nicht nur Zeitvertreib, sondern auch Mittel zum Zweck, um Aktivitäten zu koordinieren, soziale Kontakte zu pflegen oder abzuschalten.

Medien und Sport boomen – Zeit für Kontakte nimmt ab

1996 hatten nicht einmal zwei Prozent der Bundesbürger einen privaten Internetanschluss. 2011 war bereits fast jeder zweite Deutsche online. Gegenwärtig sind es mehr als drei Viertel, die regelmäßig im Netz surfen. Im Fünfjahresvergleich ist das Internet damit der eindeutige Gewinner – und ein Ende des Booms wird wohl laut Studie erst bei einer (annähernden) Vollversorgung erreicht werden. Im Jahresvergleich zu 2011 zeigt sich zudem, wie stark auch andere mediale Freizeitaktivitäten – von Musik hören bis zur Handy- und Computernutzung – zulegen konnten. Aber auch sportliche Aktivitäten werden deutlich häufiger ausgeübt. Ob allein oder in der Gemeinschaft, im Fitnessstudio oder der Natur: Viele Bürger wollen sich und ihrem Körper etwas Gutes tun.

Immer weniger Zeit investieren die Bundesbürger dagegen in ihre Verwandten und Bekannten. Allein die gemeinsame Zeit mit Freunden ist hierbei in den vergangenen fünf Jahren um ein Drittel zurückgegangen. Aber auch für die Familie und für Intimitäten mit dem Partner wird sich immer weniger Zeit genommen. Zudem wird im Vergleich zu 2011 weniger gelesen, egal ob in einem Buch, einer Zeitung oder Zeitschrift.

"Viele Bürger würden gern häufiger in Ruhe auf dem Sofa lesen, sich mit Freunden treffen oder mehr Zeit für die Familie haben. Jedoch sind sie zunehmend Getriebene in ihrer eigenen Freizeit, wollen sie doch alles erleben und nichts verpassen. In Zukunft muss daher auch die Frage gestellt werden, ob Freizeit nur eine freie Zeit für oder nicht auch eine freie Zeit von etwas sein sollte", so Reinhardt.

Smartphone wird zum ständigen Begleiter

Über zwei Drittel der Bundesbürger (68 %) geben bei der Befragung an, ein Smartphone zu besitzen. 98 Prozent hiervon nutzen ihr Smartphone für den ursprünglichen Zweck eines Mobiltelefons – das Telefonieren von unterwegs. Nahezu ebenso häufig verwenden die Bürger ihr Smartphone zudem für das Verschicken von Nachrichten (97 %) oder zum Fotografieren (95 %). Die unterschiedlichen integrierten Funktionen des Gerätes wie Wecker, Uhr, Taschenlampe oder Kalender nutzen 85 Prozent aller Befragten.

Mit zunehmend mehr öffentlichen W-LAN-Zugängen und kostengünstigen Tarifen steigt auch die mobile Internetnutzung, sodass mittlerweile über drei Viertel mobil surfen, fast zwei Drittel in sozialen Netzwerken aktiv sind und mehr als jeder Zweite unterwegs Videos anschaut.  

Bezüglich der Smartphone-Nutzung zeigen sich hierbei große Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Während die jüngere Generation sich sehr Smartphone-affin zeigt und zahlreiche Möglichkeiten regelmäßig und häufig nutzt, begnügt sich die mittlere Generation mit den Hauptfunktionen des Geräts wie Telefonieren, Nachrichten verschicken und Fotografieren. Für die meisten Vertreter der älteren Generation ist und bleibt das Smartphone nicht viel mehr als ein mobiles Telefon.


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rh 29.08.2016