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Frauen verdienen 22 Prozent weniger als Männer

Im Jahr 2013 blieb der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern im Vergleich zu den Vorjahren konstant. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, verdienten Frauen mit einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 15,56 Euro weiterhin 22 Prozent weniger als Männer (19,84 Euro). Bei Vollzeitbeschäftigten war der Verdienstunterschied deutlich höher als bei Teilzeitbeschäftigten.

Dies ist Resultat einer gesonderten Auswertung nach Beschäftigungsumfang. Bei dieser Analyse wurden Auszubildende, Altersteilzeitbeschäftigte und geringfügig Beschäftigte nicht berücksichtigt. In dieser Abgrenzung lag laut Destatis der unbereinigte Gender Pay Gap 2013 insgesamt bei 20 Prozent (Frauen: 16,94 Euro; Männer: 21,10 Euro). Der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen war bei Vollzeitbeschäftigten mit 17 Prozent besonders stark ausgeprägt: Weibliche Vollzeitbeschäftigte erzielten im Durchschnitt 17,72 Euro pro Stunde, während männliche Vollzeitbeschäftigte 21,44 Euro pro Stunde verdienten. Der vergleichbare unbereinigte Gender Pay Gap betrug bei Teilzeitbeschäftigten mit einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst für Frauen von 16,03 Euro und Männern von 16,75 Euro hingegen nur vier Prozent.

Hierbei ist anzumerken, dass es bei der Aufteilung des unbereinigten Gender Pay Gap nach einzelnen Beschäftigtengruppen aufgrund einer unterschiedlichen Beschäftigtenanzahl von Frauen und Männern in Vollzeit und Teilzeit dazu kommen kann, dass der Gesamtverdienstunterschied nicht als Mittelwert zwischen den Werten für die einzelnen Beschäftigtengruppen liegt, heißt es in einer Mitteilung der Statistiker aus Wiesbaden.

Ostdeutschland: Geschlechterspezifischer Verdienstunterschied bei 8%

Wie der bundesweite Wert für den unbereinigten Gender Pay Gap zeigt auch das Ergebnis für Ostdeutschland keine nennenswerten Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. In den neuen Ländern lag der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied im Jahr 2013 weiterhin bei acht Prozent, so Destatis. Im früheren Bundesgebiet hingegen verringerte sich der Verdienstabstand nach langjähriger Stagnation um einen Prozentpunkt auf 23 Prozent.

Gründe: Unterschiedliche Berufe und Arbeitsplatzanforderungen

Untersuchungen der ursächlichen Faktoren des Gender Pay Gap wurden letztmalig auf Basis der Verdienststrukturerhebung 2010 durchgeführt. Da diese Faktoren jedoch nur langfristigen Veränderungsprozessen unterliegen, dürften die Ursachen im Jahr 2013 weitgehend dieselben sein. Demnach sind laut Destatis die wichtigsten messbaren Gründe für den unbereinigten Gender Pay Gap unterschiedliche Branchen und Berufe, in denen Frauen und Männer tätig sind, sowie ungleich verteilte Arbeitsplatzanforderungen hinsichtlich Führung und Qualifikation. Hinzu kommen weitere Faktoren wie zum Beispiel ein niedrigeres Dienstalter und ein geringerer Beschäftigungsumfang.

Durch die genannten Ursachen können rund zwei Drittel des Unterschieds in den durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten erklärt werden, so die Statistiker. Das verbleibende Drittel des Verdienstunterschieds entspricht dem bereinigten Gender Pay Gap. Er lag in Deutschland im Jahr 2010 bei etwa sieben Prozent. Dies bedeutet, dass im Durchschnitt Arbeitnehmerinnen auch unter der Voraussetzung vergleichbarer Tätigkeit und äquivalenter Qualifikation im Jahr 2010 pro Stunde sieben Prozent weniger als Männer verdienten. Trotz eines großen Ost-West-Unterschieds im unbereinigten Gender Pay Gap lag der bereinigte Verdienstunterschied in beiden Regionen auf etwa vergleichbarem Niveau (früheres Bundesgebiet: 7 %; neue Länder: 9 %).


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vg 18.03.2014