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US-Firmen in Deutschland erwarten Wachstum

US-Unternehmen wollen in Deutschland weiter kräftig investieren und neue Jobs schaffen. Der Standort zieht, doch die Rahmenbedingungen müssen weiterhin attraktiv bleiben. So hoffen Unternehmen zum Beispiel, dass die Kosten der Energiewende nicht aus dem Ruder laufen. Langfristig muss sich der Wirtschaftsstandort Europa gegenüber Asien beweisen. Rund 70 Prozent erwarten von der transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) den notwendigen Impuls.

Das sind die Kernergebnisse des 'XI. AmCham Germany Business Barometers', das von der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland (American Chamber of Commerce in Germany, AmCham Germany) in Zusammenarbeit mit Roland Berger Strategy Consultants vorgestellt wurde. Die Umfrage gibt einen Überblick, wie Top-US-Firmen in Deutschland ihre Geschäftsaussichten 2014 hierzulande einschätzen. Die Zeichen stehen demnach auf Wachstum: Fast acht von zehn befragten Unternehmen rechnen mit steigenden Umsätzen. 48 Prozent der Top-Manager wollen in diesem Jahr verstärkt investieren und 41 Prozent kalkulieren mit weiteren Neueinstellungen.

Gute Standortbedingungen beflügeln Wachstum

Fast 60 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen ihre Aktivitäten in Deutschland in den kommenden drei bis vier Jahren sogar noch ausbauen. "Die positive Stimmung der US-Investoren am Standort ist ein Indiz dafür, dass die gesamte deutsche Wirtschaft in diesem Jahr den Wachstumspfad von rund zwei Prozent erreicht", sagt Klaus Fuest, Chefökonom von Roland Berger Strategy Consultants. "Deutschland hat hervorragende Chancen, in den kommenden Jahren sein Wachstum zu verstetigen und sogar weiter zu steigern."

Zu den besonderen Stärken Deutschlands zählen die Befragten das hohe Ausbildungs- und Qualitätsniveau der Mitarbeiter (98 %), exzellente Zuliefernetzwerke (86%) und das große Potenzial als Forschungs- und Entwicklungsstandort (86%).

Energiewende in Deutschland: Risikoprojekt für US-Unternehmen

Unter den amerikanischen Investoren herrscht allerdings eine gewisse Skepsis darüber, ob die Politik genug für die weitere Modernisierung der Rahmenbedingungen unternimmt. So gehen 20 Prozent der Befragten davon aus, dass sich die Standortbedingungen in Deutschland in den kommenden Jahren eher verschlechtern werden.

Bei der deutschen Wirtschafts- und Industriepolitik sehen viele US-Firmen Nachholbedarf. Vor allem Deutschlands Energiepolitik schneidet negativ ab. 71 Prozent der amerikanischen Unternehmen meinen, dass die unsichere Entwicklung der Energiekosten durch die Energiewende ein Risiko für die Attraktivität des Standorts bedeutet.

Auch die Höhe der Arbeitskosten bewerten nur elf Prozent der Befragten mit gut oder sehr gut. Die Botschaft ist eindeutig: Der Standort Deutschland sollte nicht teurer werden und mit einer aktiven Wirtschafts- und Industriepolitik gefördert werden.

Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft als Chance

Vor dem Hintergrund der Europawahlen im Mai hat das aktuelle AmCham Germany Business Barometer auch die Wirtschaftsperspektiven Europas im internationalen Vergleich abgefragt. Hier nimmt Deutschland eine Spitzenposition ein: Für fast jedes dritte amerikanische Unternehmen ist es der Top-Standort in Europa – gefolgt von Großbritannien (17%) und Polen (12%). Trotzdem glauben drei Viertel der Befragten, dass Asien in den kommenden zehn Jahren Europa abhängen und sich zum wichtigsten Industriestandort weltweit entwickeln wird. Auch die Europawahlen verbreiten keine Aufbruchsstimmung: 88 Prozent der Befragten erwarten nach den Wahlen keine wesentlichen Veränderungen.

Von der transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft erwarten hingegen rund 70 Prozent der US-Firmen einen Wachstumsschub. Und das aus gutem Grund: Beide Regionen zusammen erbringen etwa 50 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung und über 40 Prozent der globalen Kaufkraft. Damit bilden sie den größten Markt der Welt. Das stimmt die Top-Manager optimistisch: Obwohl die transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft aktuell stark diskutiert wird, rechnen fast 80 Prozent der Befragten mit einem erfolgreichen Abschluss der TTIP.

Die Frühjahrsausgabe des AmCham Germany Business Barometer wurde zusammen mit Roland Berger Strategy Consultants durchgeführt. Es basiert auf einer Umfrage unter den 100 umsatzstärksten Unternehmen mit amerikanischem Kapital in Deutschland. Die 44 teilnehmenden Unternehmen erzielen einen Jahresumsatz von insgesamt 92 Milliarden Euro und beschäftigen in Deutschland mehr als 177.000 Mitarbeiter.


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vg 18.03.2014