ANZEIGE

ANZEIGE

Social-Shopping: Onliner mit geringen Erwartungen

Noch ist die Kombination aus Facebook und Shopping nicht in den Köpfen der Internetnutzer angekommen: Eine repräsentative Studie der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) in Zusammenarbeit mit dmc Digital Media Center belegt dies. Die Chancen für Unternehmen mit innovativen Angeboten zu punkten, sind laut Studie hoch, denn die Erwartungen an neue Angebotsformen in sozialen Kanälen sind eher gering.

Soziale Medien als Vertriebskanal der digitalen Wirtschaft werden in Zukunft  immer wichtiger werden. Diverse Beratungsunternehmen prognostizieren bis 2015 einen Gesamtumsatz durch Social Media-Verkäufe von rund 30 Milliarden Dollar. Laut der Studie akzeptieren aktuell aber nur wenige Onliner den Einkauf über Facebook & Co. Wichtigstes Ergebnis: Lediglich sechs Prozent der Konsumenten haben schon einmal ein gelungenes Shopping-Angebot bei Facebook gesehen. Rund die Hälfte erwartet keinen Shop auf Facebook und hat auch noch nie daran gedacht, dass Facebook dafür geeignet wäre.

Andreas Schwend, Managing Partner von dmc: "Social Shopping per Facebook birgt gewaltiges Potenzial, derzeit allerdings noch mit Einschränkungen. Das Vertrauen der Verbraucher in eigenständige Online-Shops ist nach wie vor größer. Das Ziel muss dennoch sein, eine große Community rund um die Marke aufzubauen. Facebook-Shops mit exklusiven Produktangeboten sind das Mittel der Wahl. Das Überraschungsmomentum ist hier besonders wirkungsvoll, denn die Nutzer haben eine geringe Erwartungshaltung zu Facebook-Commerce. Bei kreativen Angeboten lassen sich die Online-Käufer mit Facebook-Profil involvieren und virale Effekte anstoßen."

Derzeit ist die Einkaufsmöglichkeit über soziale Netzwerke folglich noch nicht bei den Konsumenten verankert, obwohl schon über 60 Prozent der Facebook-Nutzer Fans von Marken oder Unternehmen sind. Für die Studie wurden 600 Internetnutzer mit Facebook-Profil zu ihrem Einkaufsverhalten in sozialen Netzwerken befragt.

Im Gegensatz zu den heute üblichen Produktbewertungen anderer Kunden – von allen Befragten wünschen sich 82 Prozent eine solche Funktionalität in klassischen Online-Shops – findet nur jeder Vierte die Bewertungen und Empfehlungen seiner persönlichen Facebook-Freunde in Online-Shops interessant. Es zeigt sich, dass das Vertrauen in Facebook noch entwicklungsfähig ist. Weniger als zehn Prozent möchten den kompletten Kaufprozess über Facebook abwickeln. Hingegen ist es der Hälfte der Befragten lieber, den auf Facebook begonnenen Einkauf in einem vertrauten Online-Shop abzuschließen. Damit sind Facebook-Shops laut Studie derzeit eher für aktuelle und exklusive Angebote zur Einbindung von Kunden geeignet, als für die komplette Abbildung eines Vertriebskanals über soziale Medien.

Insgesamt eignen sich der Studie zufolge Facebook-User besonders gut für innovative Marketingansätze. 25 Prozent der Deutschen besitzen ein Facebook-Profil und für dieses Viertel ist die Marke eines Produktes wichtiger als dessen Preis. Für insgesamt 58 Prozent der Befragten hat die Marke sogar eine besonders hohe Bedeutung. Entsprechend kennzeichnet sich die Gruppe von Facebook-Nutzern, die auch online shoppen, durch eine hohe Markenorientierung, Begeisterungsfähigkeit und Mitteilungsfreude.

Harald Eichsteller, Professor für Internationales Medienmanagement an der HdM Stuttgart und wissenschaftlicher Leiter der Studie: "Die Erwartungen der Konsumenten an Facebook-Commerce sind eher gering, positive Erfahrungen liegen kaum vor. Besonderes Augenmerk sollten Kreative und Marketeers auf die Kombination von Social – Local – Mobile legen, denn mit der Geo-Lokalisierung von Smartphones und einer ortsbezogenen Ansprache in sozialen Netzwerken eröffnen sich zusätzliche Chancen in lokalen Märkten."



zurück

vg 03.11.2011