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Je größer die Stadt, umso weniger Autos

Lässt man mal die Firmenfahrzeuge beiseite, sind in Deutschland 38,6 Millionen Pkw zugelassen. Bei 81,9 Millionen Einwohnern besitzen damit 1.000 Einwohner in Deutschland 472 Pkw. Dabei sind Neugeborene und über 100-Jährige eingeschlossen. Es gilt die Regel, je ländlicher, umso mehr Autos besitzen die Bürger. Oder umgekehrt, je größer die Stadt, umso weniger Autos pro Einwohner. Das zeigt eine untersuchung von Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen.

In Städten mit mehr als einer Million Einwohner – Berlin, Hamburg, München, Köln – kommen auf 1.000 Einwohner nur 322 private Pkw. Nimmt man die Städte über 600.000 Einwohner sind es 328 Fahrzeuge auf 1.000 Einwohner und nimmt man gar Städte und Gemeinden unter 500.000 Einwohner kommen auf 1.000 Menschen stolze 498 Fahrzeuge. Jeder Zweite hat also hier sein Auto.

Für Berliner ist das Auto dabei wenig interessant. Gerade 29% der Berliner besitzen einen eigenen Wagen. Bei den Hamburgern sind es 31%, den Münchner sind es 35% und bei den Kölner 36%. In der Bankenmetropole Frankfurt sind mit 32% und die Landeshauptstadt Hannover mit 32% ebenfalls wenig Auto-begeisterte unter den Einwohnern.

Für die Autobauern könnte der Trend zum Verzicht auf das Auto in der Großstadt negative Folgen haben, meint Dudenhöffer. Wo gute Verbindungen der öffentlichen Verkehrsträger vorliegen und Parkraum teurer sei, mache das eigene Auto weniger Spaß. Der Trend zu CarSharing und anderen Mobilitätsangeboten lasse den Wunsch nach dem eigenen Auto nicht mehr so wichtig erscheinen.

Der Trend zu weniger Autos in Großstädten macht sich heute laut dudenhöffer für die Autobauern noch nicht negativ bemerkbar. Er zeige aber die Grenzen des Wachstums. Die Trends aus der Großstadt blieben langfristig nicht ohne Auswirkung auf die Landbevölkerung. Der Status des Autos werde auch auf dem Lande beeinflusst werden.    


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vg 23.07.2012