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Handel setzt auf Rabatte

Mit dem bisherigen Jahresverlauf zeigen sich Deutschlands Einzelhändler überwiegend zufrieden. Aber: Zwei Drittel der Händler erwarten, dass die Schuldenkrise in Europa negative Auswirkungen auf die Konsumbereitschaft der Deutschen haben wird. Und jeder Fünfte prognostiziert eine Abkühlung des Konsumklimas.

In den kommenden Wochen sollen nun Rabattaktionen die Kunden verstärkt zum Kaufen motivieren: Knapp jeder zweite Händler will im anstehenden Sommerschlussverkauf das Geschäft mit Preisnachlässen ankurbeln. Im Durchschnitt wollen die Händler die Preise um 20 Prozent reduzieren – besonders stark im Bekleidungssegment, wo vier von zehn Händlern üppige Rabatte von bis zu 60 Prozent planen. Dabei setzen sie zunehmend auf neue Formen der Rabattgewährung: etwa Rabatte exklusiv für Kundenkartenbesitzer oder Mobile Couponing.

Das sind Ergebnisse des 'Handelsbarometers' der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young. Für die Studie wurden im Juli 2012 insgesamt 120 leitende Manager führender deutscher Handelsunternehmen befragt.

Aktuell glaubt jeder dritte befragte Händler an eine Verbesserung der Geschäftslage, vor gut einem Jahr – im März 2011 – gaben sich noch 58 Prozent optimistisch. Jeder neunte Händler geht heute eher von einer Verschlechterung der Lage aus. Und immerhin jeder fünfte Händler prognostiziert eine rückläufige Konsumbereitschaft der Verbraucher. Auf einen Anstieg der Kauflaune setzen nur unwesentlich mehr Befragte (23 Prozent).

Der Anteil der Unternehmen, die die Investitionen zurückfahren wollen, ist im Jahresvergleich von einem auf 12 Prozent gestiegen. Immerhin jeder dritte Händler plant zwar, in den kommenden Monaten mehr zu investieren, vor einem Jahr lag der Anteil aber noch bei 46 Prozent. Generell ist die Zufriedenheit mit der Geschäftslage rückläufig: Aktuell äußern sich 45 Prozent der Unternehmen zufrieden, vor einem Jahr waren es noch 71 Prozent.

Die höchsten Rabatte will der Handel für Bekleidung und Baumarkt- bzw. Gartenartikel einräumen: Bei durchschnittlich 26 bzw. 23 Prozent liegen die prognostizierten Rabatte in diesen Segmenten. Knapp 40 Prozent der Mode-Händler wollen Kleidung aus dem Sommer-Sortiment sogar um bis zu 60 Prozent reduzieren.

Auch nach dem Ende des anstehenden Sommerschlussverkaufs werden Schnäppchenjäger weiter auf ihre Kosten kommen. Immerhin jeder neunte befragte Händler führt inzwischen mehr als 20 Rabattaktionen jährlich durch. Im Gegenteil: 22 Prozent der befragten Händler gehen davon aus, dass sie zukünftig noch häufiger den Rotstift ansetzen werden – nur 14 Prozent wollen die Zahl der Rabatt-Aktionen reduzieren.


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vg 24.07.2012