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Deutschlands beste Nachhaltigkeitsberichte ausgezeichnet

Deutschlands beste Nachhaltigkeitsberichte kommen von BMW und der Öko-Brauerei Neumarkter Lammsbräu. In zwei Wettbewerben des IÖW/Future-Rankings für Großunternehmen und Mittelständler erzielten die Unternehmen die beiden ersten Plätze. Das Berliner Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und die Unternehmensinitiative 'Future – verantwortung unternehmen' e.V. haben insgesamt 100 Nachhaltigkeitsberichte deutscher Unternehmen bewertet.

Bei den KMU landeten das Unternehmen Memo, ein Spezialhändler für umweltfreundlichen Bürobedarf, und die Bremer Straßenbahn AG auf den Plätzen zwei und drei, im Ranking der Großunternehmen die Berichte von Siemens und BASF.

Am 27. Februar wurden die Preise in Berlin von Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, und Marlehn Thieme, Kommissarische Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung, überreicht. Die Preisverleihung fand in der Berliner Repräsentanz der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit statt.

Von der Leyen: "Gute Nachhaltigkeitsberichte sollen Schule machen"
 
"Verantwortliches Wirtschaften soll sich lohnen. Und immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland möchten nicht nur wissen, ob ein Unternehmen umweltfreundlich produziert und seine Beschäftigten anständig bezahlt, sondern auch, ob es etwa im fernen Produktionsland Kinderarbeit duldet. Strukturierte Nachhaltigkeitsberichte können helfen, diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Und gute Beispiele sollen Schule machen – und andere animieren, ebenfalls vorbildliche Nachhaltigkeitsberichte vorzulegen. Deshalb unterstützt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales den Ranking-Wettbewerb", so die Schirmherrin des IÖW/Future-Rankings, Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen.

Gefragt: Visionen und Strategien für Nachhaltiges Wirtschaften
 
Die Bestandsaufnahme der Nachhaltigkeitsberichte deutscher Unternehmen zeigt, wer die Anforderungen einer guten Berichterstattung am besten erfüllt. Untersucht werden dabei Kriterien wie der Umgang mit Mitarbeiterinteressen, Aktivitäten zum Klimaschutz oder Verantwortung in der Lieferkette. "Durch das Offenlegen ihrer zentralen ökologischen und sozialen Auswirkungen sind die Unternehmen gefordert, deutlich zu machen, wie sie in der Zukunft damit umgehen wollen", so Udo Westermann von Future. "Die Unternehmen müssen sich selbst konkrete und ambitionierte Nachhaltigkeitsziele setzen. Und plausible Strategien beschreiben, wie sie diese erreichen wollen."
 
IÖW und Future heben hervor, dass etwa ein Abgleich von den selbstgesetzten Zielen und den erreichten Leistungen deutlich mache, wie ernsthaft und kontinuierlich ein Unternehmen daran arbeitet, seine Wirkungen zu verbessern. Westermann: "Wenn Nachhaltigkeitsziele über die Jahre stillschweigend geändert werden, ohne dass das Unternehmen dies benennt oder begründet, sind Zweifel angebracht." Hier sei gerade mit Blick auf die geringer bewerteten Berichte mehr Verbindlichkeit bei der Aufstellung von Visionen für ein nachhaltiges Wirtschaften geboten, so der Experte.

Jedes vierte deutsche Großunternehmen schweigt
 
Wenig Bewegung gibt es bei den sogenannten 'Non-Reportern': Jedes vierte der 150 größten deutschen Unternehmen gibt keine gesonderten Informationen zu Nachhaltigkeitsthemen heraus. Besonders die Branchen Versicherungen, Logistik und Handel fallen hier auf.

"Soziale und ökologische Themen spielen bei vielen dieser Unternehmen in der Kommunikation keine nennenswerte Rolle", so Jana Gebauer, Expertin für nachhaltige Unternehmensführung am IÖW. "Dies kann sich als doppelter Nachteil erweisen. Einerseits steigt die Erwartungshaltung der Kundinnen und Kunden, über genau solche Aspekte der Unternehmen informiert zu werden. Andererseits zeigt sich, dass durch das Transparentmachen des eigenen Handelns wichtige Umdenkprozesse in Unternehmen angestoßen werden können. Hier kann durch Nachhaltigkeitsberichterstattung ein Labor für wichtige Innovationen entstehen."

Das IÖW/Future-Ranking der Nachhaltigkeitsberichte bewertet seit 1994 die Berichterstattung deutscher Unternehmen über ihre sozialen und ökologischen Herausforderungen und Aktivitäten. Die Kriterien dieser  Bewertung sollen dazu beitragen, die inhaltlichen Standards für aussagekräftige und glaubwürdige Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen zu setzen und kontinuierlich weiterzuentwickeln.


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vg 29.02.2012