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Studie über Lebensmittelabfälle in Deutschland

Bundesministerin Ilse Aigner, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, hat gestern, 13.3., eine Studie der Universität Stuttgart über Lebensmittelabfälle in Deutschland vorgelegt. Danach beträgt die Gesamtmenge an Lebensmitteln, die jährlich von Industrie, Handel, Großverbrauchern und Privathaushalten entsorgt werden, circa elf Millionen Tonnen. Mit ca. 6,7 Millionen Tonnen entfällt der größte Anteil auf die Privathaushalte. Für die Ernährungsindustrie werden - unter Einräumung einer erheblichen Datenunsicherheit - rund 1,9 Millionen Tonnen pro Jahr angenommen.

BVE-Geschäftsführer Peter Feller: "Die Studie zeigt, dass ein erhebliches Potenzial besteht, um den Umfang der Lebensmittelabfälle in Deutschland zu reduzieren. Zu begrüßen ist die von Bundesministerin Aigner angekündigte Informationskampagne für Verbraucher, da der Großteil der weggeworfenen Lebensmittel aus diesem Bereich kommt."

Auf der Grundlage einer Hochrechnung und der Ergebnisse internationaler Studien hat die Universität Stuttgart für den Bereich der Lebensmittelindustrie einen Anteil von 1,85 Millionen Tonnen Lebensmittelabfällen angenommen; dies entspricht einem Anteil in Höhe von 17 Prozent am Gesamtaufkommen, so der BVE. Dabei werde jedoch eine große Schwankungsbreite für Lebensmittelabfälle in der Ernährungsindustrie konzediert, da unter anderem die bestehende Datengrundlage sehr ungenau sei.

Feller: "Aufgrund der schwierigen Marktlage in Deutschland, die insbesondere durch eine Konzentration auf der Handelsseite bedingt wird, achten die Nahrungsmittelhersteller bereits aus betriebswirtschaftlichen Gründen darauf, den Anteil der vermeidbaren Lebensmittelabfälle so gering wie möglich zu halten. Auch zukünftig werden die Betriebe an der Verbesserung ihrer Effizienzen arbeiten. Die in der Studie angesetzte Größenordnung in Höhe von 17 Prozent erscheint zu hoch bzw. zu undifferenziert, da keine Unterscheidung vorgenommen wird, inwieweit die zugrunde gelegten Abfälle vermeidbar bzw. unvermeidbar sind."

Trotz vielfältiger Bemühungen um Effizienz lasse es sich nicht immer vermeiden, dass im Rahmen der industriellen Fertigung auch Lebensmittel hergestellt würden, die zwar qualitativ einwandfrei seien, aber aus anderen Gründen vom Handel nicht abgenommen würden. Über eine enge Kooperation mit den Tafeln würden diese Nahrungsmittel kostenlos oder gegen einen symbolischen Betrag an sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen abgegeben und somit ihrem eigentlich vorgesehenen Verwendungszweck zugeführt.


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vg 14.03.2012