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GfK: Elektrogerätemarkt mit gemischtem Ergebnis

Der Markt für technische Gebrauchsgüter in Westeuropa erzielt im vierten Quartal 2011 ein Umsatzvolumen von 55,9 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Rückgang von 4,1 Prozent. Das Gesamtjahr 2011 entwickelte sich laut GfK TEMAX Westeuropa etwas besser, liegt mit minus 2,9 Prozent und einem Gesamtumsatz von 191,5 Milliarden Euro aber ebenfalls hinter dem Vorjahresergebnis. Die einzelnen Länder zeigen dabei eine sehr unterschiedliche Entwicklung.   

Die Märkte für Telekommunikation und Informationstechnologie erzielen sowohl im vierten Quartal als auch im Gesamtjahr 2011 ein jeweils positives Wachstum im einstelligen Bereich. Alle anderen im GfK TEMAX beobachteten Märkte sind hingegen rückläufig. Dadurch bleibt der Gesamtumsatz für die Monate Oktober bis Dezember und auch für 2011 leicht hinter dem Vorjahr zurück. Auf Länderebene erzielen im vergangenen Jahr Österreich, Deutschland, die Niederlande sowie Belgien und Schweden jeweils positive Wachstumsraten.

Telekommunikation: Smartphones sorgen für Umsatzwachstum

Mit einem Plus von 6,8 Prozent erzielt der westeuropäische Markt für Telekommunikation im vierten Quartal 2011 das stärkste Wachstum aller im GfK TEMAX beobachteten Produktbereiche. Knapp 6,4 Milliarden Euro werden in diesem Zeitraum mit Produkten der Telekommunikation umgesetzt. Mit Ausnahme von Spanien, Portugal, Griechenland und Großbritannien sind die Entwicklungen auch auf Länderebene positiv. Übers Jahr gesehen liegt der Markt ebenfalls im grünen Bereich. 20,6 Milliarden Euro Gesamtumsatz werden im Jahr 2011 erzielt, was einem Wachstum von 1,2 Prozent entspricht.

Diese Entwicklung verdankt die Branche vor allem Smartphones. In allen betrachteten Ländern verzeichnen Händler eine steigende Nachfrage in diesem Segment. Da Smartphones verstärkt zu attraktiven Preisen angeboten werden, greifen immer mehr Verbraucher zu diesen kleinen Alleskönnern. Die GfK prognostiziert daher für 2012 weiterhin gute Zuwachsraten bei dieser Warengruppe und infolgedessen positive Umsatzimpulse für den Telekommunikations-Markt insgesamt.  

Elektrokleingeräte: Impulse durch Staubsauger und Kaffeemaschinen

Konsumenten in Westeuropa geben im vierten Quartal 2011 insgesamt 4,6 Milliarden Euro für Elektrokleingeräte aus. Das sind 1,9 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Der Jahresumsatz 2011 liegt bei insgesamt 15 Milliarden Euro. Damit kann das Vorjahresniveau ganz knapp gehalten werden. Die Entwicklung auf Länderebene ist wiederum uneinheitlich. Während Spanien im vierten Quartal zweistellige Verluste erleidet, wächst der Umsatz in den Niederlanden zweistellig. Erfreulich entwickelt sich auch die Nachfrage in Belgien, Österreich und Frankreich.

Besonderes Interesse haben die westeuropäischen Konsumenten in den letzten drei Monaten des Jahres vor allem an Staubsaugern und Kaffeemaschinen – eine steigende Nachfrage erfahren vor allem Robotersauger sowie Kaffee- und Espressovollautomaten. Trotzdem bleiben die Umsätze insgesamt hinter dem Vorjahr zurück, da sich einige Segmente wie Herrenrasierer, elektrische Zahnbürsten sowie Haartrockner unterhalb des Niveaus des Jahres 2010 bewegen.     

Elektrogroßgeräte: Heterogene Marktentwicklung

Der Markt für Elektrogroßgeräte verzeichnet im vierten Quartal 2011 einen Umsatz von 8,1 Milliarden Euro und damit einen Rückgang von 2,4 Prozent. Der Gesamtjahresumsatz beläuft sich auf 31,4 Milliarden Euro und einem leichten Minus von 1,6 Prozent. Auf Länderebene liegen im Jahresendgeschäft zwischen Oktober und Dezember Großbritannien, Schweden, Deutschland und Frankreich im Plus. Die positive Entwicklung in Deutschland wird unterstützt von den nach wie vor günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie dem anhaltenden Trend zu höherer Qualität und energieeffizienten Produkten. In Frankreich legen insbesondere die Verkäufe von Koch-Einbaugeräten zu.

Im Segment der freistehenden Geräte gibt es einen Aufwärtstrend im Kühlbereich. Der Markt für Wasch- und Spülmaschinen bleibt hingegen schwierig. Allgemein zeichnet sich ein Trend zu verbrauchsarmen und hochwertigen Produkten ab, was dem Verkauf von Elektrogroßgeräten in diesem Jahr neuen Schwung verleihen könnte.     

Unterhaltungselektronik: Hoffnung durch große Sport-Events  

Ein schleppendes Weihnachtsgeschäft und vereinzelte Sättigungstendenzen bescheren dem Markt für Unterhaltungselektronik ein Jahr mit Licht und Schatten. Insgesamt werden 42,3 Milliarden Euro umgesetzt – ein Rückgang um 13 Prozent, verglichen mit dem Vorjahr. Das vierte Quartal 2011 liegt mit minus 14,2 Prozent ebenfalls unter den letzten drei Monaten des Vorjahres und kommt auf einen Umsatz von 12,9 Milliarden Euro.

Für das Jahr 2012 erwartet die GfK ein leichtes Wachstum im Markt für Unterhaltungselektronik. Wie die Erfahrung aus den vergangenen Jahren zeigt, dürften die bevorstehenden sportlichen Großereignisse – die Olympischen Spiele in London und die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine – für eine steigende Nachfrage sorgen. Besonders profitieren dürfte davon das umsatzstärkste Kernsegment, die Flachbildfernseher.    

Der GfK TEMAX ist ein Index zum Markt der technischen Gebrauchsgüter. Die Ergebnisse basieren auf regelmäßigen Erhebungen des Handelspanels der GfK. In das Handelspanel fließen weltweit Daten von mehr als 370.000 Verkaufsstellen ein. Seit Februar 2009 erhebt GfK den GfK TEMAX auch international in mehr als 30 Ländern.


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vg 19.03.2012