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Produkt- und Markenpiraterie: Lage unverändert dramatisch

Die vom deutschen Zoll vorgestellte Statistik zur Beschlagnahme von Piraterieware im Jahr 2011 lässt lau Markenvrband und VKE-Kosmetikverband keine Entschärfung der dramatischen Lage erkennen. Die Zahl der Grenzbeschlagnahmefälle blieb nahezu unverändert im Vergleich zu 2010. Besonders problematisch sei, dass Kinder verstärkt in den Fokus der Fälscher rücken. Auch die Zunahme des Versands in kleinen Mengen ei ein Problem. Gerade im Kosmetikbereich mach dies spektakuläre Aufgriffe wie große Containerfunde immer schwieriger.

"Leider bestätigt sich der Trend aus dem vergangenen Jahr, dass gefälschte Ware immer häufiger in kleinen Mengen, meistens zurückgehend auf Internetgeschäfte, versandt wird und damit die Verfolgung für Zoll und Rechteinhaber immer schwieriger wird. Besonders besorgniserregend sehen wir die dramatische Zunahme aufgefundener Fälschungen im Bereich der Spielwaren und elektronischen Spielwaren, die im Vergleich zu 2010 um 25 Prozent gestiegen ist. Kriminelle machen damit auch vor der Zielgruppe Kinder nicht halt", so Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer des Markenverbandes.

Plagiate verursachten weltweit jährlich einen Schaden in Höhe von 250 Milliarden US-Dollar. Wie dramatisch die Dunkelziffer an Plagiaten in Deutschland sei, werde klar, wenn man die weltweite Zahl in Bezug zu der Wirtschaftsleistung Deutschlands und den aufgegriffenen Plagiaten in Höhe von 83 Millionen Euro setze. Köhler: "Dann handelt es sich bei den aufgegriffenen Plagiaten nur noch um die Spitze des Eisbergs."

Der Markenverband setzt sich daher ein für eine Verschärfung des Strafrechtes und die Schulung von Richtern ein, um die Sensibilität für diese Straftaten zu schaffen. "Zusätzlich bedarf es neuer gesetzlicher Grundlagen für die Verantwortung von Internetverkaufsplattformen, die häufig Profiteure dieser kriminellen Handlungen sind", so Köhler.

Im vergangenen Jahr wurden im Produktsegment Parfum und Kosmetik Waren im Wert von 1,3 Millionen Euro beschlagnahmt. "Produkt- und Markenpiraterie ist hochgradig innovationsfeindlich, gefährdet die Verbrauchersicherheit, vernichtet auch in Deutschland jährlich hunderte von Arbeitsplätzen und sorgt in den betroffenen Branchen für Millionenschäden", erklärt VKE-Kosmetikverband Präsident Stephan Seidel, Geschäftsführer Clarins GmbH.

Die Unternehmen der Kosmetikbranche investieren deshalb jedes Jahr weltweit siebenstellige Summen, um dieser immensen Vernichtung von Markenwerten entgegenzutreten. Allerdings böten die kleinen Verpackungs– bzw. Stückeinheiten kosmetischer Produkte weiterhin genug Möglichkeiten für Produktpiraten. "Ich gehe daher von einer nicht unerheblichen Dunkelziffer an gefälschter Kosmetika in nicht autorisierten Vertriebswegen wie etwa Internet-Auktionsplattformen aus", so Seidel. "Der VKE-Kosmetikverband hält insofern ACTA auch weiterhin für einen probaten Weg, um die globale Verfolgung des Diebstahls von geistigem Eigentum zu ermöglichen."


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vg 19.03.2012