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Deutsche Marken in China: Exzellenter Ruf, ungenutzte Stärken

Die Mehrheit der städtischen Konsumenten in China kennt eine Vielzahl an deutschen Marken und besitzt eine starke Präferenz für diese. Besonders interessant: Die Anziehungskraft deutscher Marken steigt mit der Höhe des Einkommens. 77 Prozent  der städtischen Konsumenten in China mit einem monatlichen Brutto-Einkommen von mehr als 4.000 Euro haben eine positive Einstellung gegenüber deutschen Marken – insbesondere gegenüber deutschen Premium-Automobilherstellern.

Das sind einige der zentralen Ergebnisse der ersten Studie zu diesem Thema, welche die in Köln ansässige Unternehmensberatung Globeone in Auftrag gegeben hat. Insgesamt wurden dafür über 1.000 chinesische Verbraucher in Peking, Shanghai, Kanton, Wohan und Chengdu interviewt. Die Resultate sind Teil der Studie 'BRIC Branding Survey', für die 4.000 Interviews mit Konsumenten in den 20 wichtigsten Städten Chinas, Indiens, Brasiliens und Russlands geführt wurden.

85 Prozent der chinesischen Konsumenten konnten spontan eine oder mehrere deutsche Marken aus dem Gedächtnis nennen. Vor allem die deutschen Automobilhersteller BMW, Audi, Mercedes-Benz und Volkswagen erfreuen sich zusammen mit Siemens einem besonders hohen Bekanntheitsgrad. Das Technologieunternehmen ist das einzige Nicht-Automobilunternehmen in der Top-Fünf der bekanntesten deutschen Marken.

Weitere gute Nachrichten: In zahlreichen Kategorien ist die Wahrnehmung deutscher Marken deutlich positiver als von Wettbewerbern aus den USA, Japan oder Frankreich. BMW ist hier nicht nur die bekannteste deutsche Marke (98% Bekanntheit), sondern auch – gemeinsam mit Mercedes Benz – die beliebteste (beide 88% Beliebtheit).

Die befragten Konsumenten bewerteten deutsche Marken insbesondere in den Kategorien Qualität, Zuverlässigkeit und Leistung als außergewöhnlich. Auch im Bereich Prestige sind deutsche Marken führend, jeder zweite Interviewpartner verbindet sie mit diesen Attributen.

Dennoch treten auch einige Schwächen hervor: Die Kenntnis über die deutsche Herkunft einer Marke zeigt noch Verbesserungspotential. Lediglich Auto- und Maschinenbauer werden als deutsch identifiziert. Dagegen ist die deutsche Markenkennzeichnung in anderen Branchen schwach oder die Markenherkunft wird durch den Verbraucher nicht erkannt.

In beiden Fällen kann eine stärkere Betonung des deutschen Ursprungs die allgemeine Präferenz für deutsche Marken weiter steigern, sio Globeone.

Die neuen Verbraucher aus China sehen für die deutsche Ingenieurskunst
außerdem Raum für Verbesserungen bei der Innovationskraft und der Berücksichtigung von Kundenbedürfnissen. Nur 30% der befragten Chinesen glauben, deutsche Marken wären eng an den Bedürfnissen ihrer Kunden angelehnt – gegenüber 50% bei chinesischen Marken.

Zusätzlich schneiden chinesische Marken am besten in der Kategorie Preis-Leistungsverhältnis ab. Trotz ihres positiven Rufs und der festgestellten Präferenz für deutsche Marken werden diese in vielen Produktkategorien eher selten gekauft. Die Ursache liegt in den vergleichsweise hohen Preisen und in vielen Fällen in der einseitigen Ausrichtung deutscher Marken auf das Luxus- und Premiumsegment.

"Im Vergleich zu anderen globalen Brand-Champions agieren deutsche Marken sehr konservativ. Gerade in der Kommunikation muss die Stärke des Siegels ‚Made in Germany‘ noch besser genutzt werden", sagt Dr. Niklas Schaffmeister, Group Managing Director von Globeone.


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vg 20.03.2012